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Marigot Bay |
Am 5.3.2024 ist es soweit. Mein alter Schulfreund Sölle Michael stattet mir einen Besuch ab und wir werden die kommenden 3 Wochen die British Virgin Islands besuchen.
Gleich mal im Taxi ein Handy liegen lassen, wird uns gezeigt, wie freundlich die Leute hier alle sind. Mit der Beschreibung, dass es sich um einen weißen Bus handelt, telefonieren die Locals herum und siehe da, unser Fahrer wird ausfindig gemacht und das Smartphone landet wieder bei uns.
Tags darauf geht es raus in die Marigot Bay. Proviantieren steht am Programm und dazu geht es zum 15min entfernten Super U. Gott sei Dank bietet der Laden einen Lieferservice an - Nobel Nobel.
Am nächsten morgen wird dann die Lieferung in Empfang genommen und da erreicht mich auch schon der erste Schock.
Bei der Dinghyfahrt zum Boot stelle ich fest, dass der Specht an einer anderen Boje hängt. Kurzum, ich habe anscheinend die Klampe schlecht belegt und dabei hat sich der Specht verselbstständigt. Vielen Dank dem Skipper eines Kats aus Bonaire, der mein Zuhause spontan an einer anderen Boje vertaute. Ich sage immer wieder: "Dinge gibt es, die gibt es nicht." Nicht auszumachen, was passiert wäre, wenn das Boot herrenlos durch das Bojenfeld getrieben wäre. Ende gut alles gut, aber ab jetzt immer 2 Leinen raus und nochmals checken.
Am Nachmittag geht es dann los. Die Windprognose für die kommenden 20h sieht recht vielversprechend aus. Bis 15kt aus Ost, es ist also angerichtet. Am 7.3. um 1600 Uhr starten wir also auf die gut 90sm bis nach Spanish Town auf der Insel Virgin Gorda.
Die Genua ausgebaumt, den Windpiloten eingestellt, mache ich mich dran, das Curry zu kochen. Just als es fertig ist macht es "Klong" (die Dose ander Angelschnur knallt gegen das Gelcoat) und Aufregung macht sich breit.
PETRI, ein wunderbarer Großaugentuna liegt ein paar Minuten später im Cockpit. Aufgrund der unruhigen Bedingungen und der Tatsache, dass das Essen bereits fertig ist und die Sonne bereits untergeht wird der Fisch grob filetiert und in den Kühlschrank gepackt.
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Fang des Tages |
Die Nacht verlauft entspannt mit etwas wenig Wind, sodass wir um 0245 auf das Leichtwindsegel wechseln.
Positiosbericht 8.3. 1000UHR:
18°31´N 64°09`W - Bewölkung 1/8 - OSO 3 - 1020hPa - 20sm to go.
Ab 1200 starten wir den Motor zur Unterstützung, um 1400 bergen wir das Segel und um 1503 fällt der Anker vor Spanish Town. Einklarieren, Fisch filetieren, danach eine mächtige Protein/Omega 3 Party und mal Schlaf nachholen.
Woodpecker vor Spanish Town |
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Proteinparty Teil 1 |
09.03.2024
Als erstes geht es zum kleinen Eiland George Dog, nordwestlich von Spanish Town. Wirklich ein netter Ort mit kleinem Strand. Genau richtig für eine Mittagspause.
Die Nacht selbst verbringen wir in der Lagune zwischen Eustatia Island und Prickly Pear Island. 3m Sandboden geschützt von Riffen lassen uns ruhig schlafen. Zuvor segelten wir an Mosquito sowie Necker Island vorbei. Necker Island selbst ist im Besitz von Sir. Richard Branson, der die Insel in den 70ern für gerade mal 180 000 USD erstanden hat. Darauf befindet sich ein Resort, welches von ausen kaum sichtbar ist und sich wunderbar in die Landschaft einfügt.
Die 14 Bungalows samt 50 Bediensteten kann man für schlappe 50 000USD pro Woche mieten. Perfekte Location für einen Firmenausflug also.
10.3.2024
Schon am Vorabend sehen wir gleich gegenüber die Beleuchtung des Saba Rock, einem Felshaufen, welcher zu einer Gastroinsel umfunktioniert wurde. Wir ankern dicht am Ufer und tuckern mal mit dem Dinghy dorthin. Wie erwartet gestaltet sich das Preisniveau eher nicht nach unserem Sinn, dennoch lassen wir es uns nicht nehmen, uns zwei Bier einzuverleiben und die Szenerie auf uns wirken zu lassen. Prädikat: "Muss man gesehen haben"
Saba Rock |
Malerischer Ankerplatz |
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very british |
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Postkartenmotiv |
Am frühen Nachmittag dann geht es gemächlich in Richtung der Hauptsinsel Tortola, vorbei an der Scrub Marina (auch was für die oberen 10 000) und dem Flughafen in Richtung Guana Island. Uns begrüßt ein wunderbarer Sandstrand. Um 1852 werden wir auch noch Zeuge eines "Once in a Lifetime" Erlebnisses. Ein greller Punkt mit Schweif macht sich am Abendhimmel bemerkbar.
Es scheint sureal, wirklich und wir meinen zuerst Zeugen eine Meteoriteneintritts zu sein. Später stellt sich heraus dass es sich dabei um den Start einer Space X Rakete in Florida handelt. Die Tatsache, dass die kurz zuvor untergegangene Sonne den Schweif bescheint, macht die ganze Geschichte zu einem einmaligen Erlebniss. Grundsätzlich sind auf den gesamten BVIs Bojen ausgelegt.
Space X - Rocketlaunch |
Rot: Boje kann im Netz vorreserviert werden - 55USD
Weiß: First come first serve - 30-40USD
Weiß mit Streifen: Tagesboje (meist an Tauchspots) - gratis aber Übernachten nicht erlaubt.
Das tolle an der ganzen Sache ist aber, dass das Ankern immer gedultet wird. Das schont also die Bordkassa.
11.03.2024:
Auf der Agenda stehen Sandy Cay und White Bay auf Jost van Dyke Island.
Der Schwache Wind zwingt uns zu motoren, dennoch fällt uns auf, dass das gesamte Gebiet der BVI gut von einem Korallenürtel geschützt ist. Das hat zur Folge, dass sich das Meer hier eher nach Adria anfühlt, da die große Atlantikdünung ausbleibt. Stattdessen gibt es eher eine kurze kabbelige See.
Auf Sandy Cay angekommen werden wir zum ersten mal so richtig von den BVIs in den Bann gezogen, gilt es doch als eines der schönsten Reviere der Karibik. Postkartenaufnahmen samt Bier am Strand folgen. Ein wirklich magischer Ort.
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Wasserqualität stimmt |
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Sandy Cay |
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Sandy Cay |
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So geht Karibik |
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Sandy Cay |
Am Nachmittag geht es dann weiter in RIchtung White Bay. Die wohl hochtouristische Bucht soll auch sehr schön sein. Zudem gibt es dort die Soggy Dollar Bar, wo in den 70ern der Cocktail "Painkiller" erfunden wurde. Klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollen.
Wir finden einen guten Ankerplatz. Entgegen vieler Meinungen finden wir die Soggy Dollar Bar nicht so toll und entscheiden uns danach für "Gertrudes´s Beach Bar". Ja, ihr lest richtig.
Die Zubereitung eines Painkillers läuft dabei folgenderaßen ab:
Nach der Bestellung gibt es zwei 0,5 Becher mit Eis, eine Flasche Rum, eine Flasche Mix und Ricky der Barmann meint: "Just mix as you like". Nun ja 3 Painkiller später ist der Weg zurück zum Boot etwas beschwerlicher. ;)
Fortsetzung folgt...
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