Mittwoch, 27. August 2025

Tuamotus - Part 1

"Kon Tiki -  Anchorage" - Raroia


Die Tuamotus sind für mich der Traum der Südsee, flache Korallenatolle mitten im Südpazifik. Dazu ein paar Palmen und ein paar kleine Dörfer. Kurzum ein Traum wird war. Zuviel habe ich von diesen "Kratern" bereits in diverser Segelliteratur gelesen freue ich mich wie verrückt und bin sehr gespannt was mich erwartet. Diese kreisrunden Gebilde, ich nenne sie gerne "Swimmingpool", gibt es in unterschiedlicher Ausdehnung. Eines haben sie jedoch alle gemein, Einsamkeit, Abgelegenheit und eine atemberaubende Unterwasserwelt sollten auf mich warten! Ich bin gespannt. 

Nun aber auf Anfang:

Zuerst gilt es den Pass in Raroia Atoll zu meistern. Was soll ich sagen? Ja, ich bin zu früh dran aber dennoch versuche ich mein Glück. Geradeaus machen sich stehende Wellen bereit, welche ich zunächst noch mit annehmbarer Geschwindigkeit durchfahre. Je weiter ich mich doch der Einahrt nähere, desto niedriger wird meine Geschwindigkeit. Immer den Gedanken im Hinterkopf, dass es kein Problem ist umzudrehen tuckere ich weiter gegenan. Ich fahre die Maschine im entspannten Bereich dennoch geht die Geschwindigkeit über Grund gegen Null. So erhöhe ich auf gut 2000 Umdrehungen (gut nicht wirklich hoch) und ich krebse mal mit 0, manchmal mit 0,5kt gegen den Strom. Das Gebiet der stehenden Wellen verlassen, gilt es einfach Geduld zu haben und nach knapp 20min habe ich es geschafft und ich bin durch. 


Stehende...

...Wellen




Ich biege nach Steuerbord ab und folge einer markierten Fahrrinne zum Ort des Atolls, wo ich noch ein paar Kleinigkeiten kaufen möchte, da es dort einen "Tante Emma Laden" geben soll. 

Ankern: 

Das Ankern in den Atollen kann sich als äußerst anspruchsvoll herausstellen. Der Boden ist oft gesäumt von Korallenköpfen sog. "bommies"welche manchmal bis an die Wasseroberfläche ragen. Der Grund vor dem Ort gleicht einem Minenfeld .

Floating Chain: 

Zum Schutz der Unterwasserwelt bedient man sich einer sog. "floating chain".  Dabei wird beim Ankern in regelmäßigen Abständen ein Schwimmkörper an die Ankerkette gehängt. Ich nehme dafür meine Fender und Schäkel sie alle 10m mit einer 2m langen Leine an die Kette. 

Floating Chain

Ein halbwegser Sandfleck findet sich schwer, dann aber setze ich den Anker, gebe gut 1,5fache Wassertiefe dazu und setze meinen ersten "floater". Bei gesamt 30m Kette auf 5m Wassertiefe habe ich bald meine Schwimmer drausen. Leider bin ich knapp, sehr knapp an einem Riff und der Wind frischt auf. Als der Wind die 20kt Marke übersteigt, breche ich den Versuch an Land zu gehen ab und entscheide mich vorerst zu den Ankerplätzen am östlichen Ende des Atolls zu fahren. 

Bei der Fahrt in so einem Atoll ist große Vorsicht geboten, gleicht es doch oft einem Minenfeld aus Korallenköpfen. Mit moderner GPS Technik und Satelitenbildern ist das heute einfacher, zumal ich auch keine "Gallionsfigur" am Bug habe, welche Ausguck halten kann. 

Ein Minenfeld aus Korallenköpfen

Bereits bei der Fahr her habe ich eine Route zurechtgelegt, welche ich mittels Satellitenbild in meinem Navigationsprogramm zurechtgelegt habe. Dennoch empfiehlt es sich bei hochstehender Sonne zu fahren und trotztdem einen wachsamen Blick zu haben. Unschärfen im Satelitenbild können speziell kleinere Bommies unsichtbar machen. 


Bommies gut sichtbar auf Satbild

Keine Bommies


Ich bin doch recht angespannt, aber die 6sm Richtung Ziel sind bald erledigt.

ERSTER EINDRUCK -WOW - Ich bin im Paradies. 





Und ja in der Tat, der Akerplatz hat auch was Historisches. Der Norweger Thor Heyerdal segelte mit seinem Balsafloß im Jahre 1947 von Peru aus gen Westen und erreichte dabei Raroia im Tuamotu-Archipel. Damit zeigte er auf, dass auch zu Zeiten der Inkas bereits möglich gewesen sei, nach Polynesien zu segeln. Ein kleines Monument befindet sich auf einer kleinen Motu (Insel). 


Bald bildet sich hier eine kleine Grupe von Yachties und mit dabei, SV "O" SV "Zedna", SV "Vilja" und SV "Carosy". Zudem lerne ich Adrien, einen gebürtigen Asutralier kennen, der mit Marianna (Italienerin) auf seiner Yacht "Anthem", einer 63ft langen Aluyacht seit 12 Jahren auf Weltumsegeleung ist, welche er in Australien startete. 

Mittlerweile gewöhne ich mich schön langsam an meine neuen "Mitbewohner", den Haien, da auch diese kurzerhand wieder um mein Boot schwirren. Ich muss das Ganze erst ein wenig sacken lassen. Ich befinde mich hier mitten im Pazifik, so richtig weit weg von allem, und lieger hier in einem seelenruhig  in einem überdimensionalen Naturschwimmbecken, nur getrennt von einem kleinen Korallenriff. 
Es ist schon ziemlich genau das was ich mir unter der Südsee vorgestellt habe. 

Paradisische Einsamkeit


Das Sahnehäubchen setze ich dann noch mit epischen Kitesessions drauf. So gerne wollte ich mal in so einer Gegend kiten. Ja, ein Traum geht in Erfüllung. Ein paar Tage bleiben wir hier und wechseln noch in die Nordecke. Zudem wird Mexican Train Domino zu einem richtigen Fixpunkt unter den Yachties. 

Manchmal sagen Bilder aber mehr als 1000 Worte ;)

"Naturpool" deluxe


Weiße Korallenstrände


"Pump it up"

"Geilster Flachwasserkitespot"


"Happy me"

"Mexican Train Domino"




Peace Woody :D




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