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Kurs Shelter Bay Marina! |
Tags darauf flanieren wir durch den Ort, schauen uns die Befestigungsanlagen an und kehren am Abend bei einem Italiener ein. Die Pizza schmeckt ausgezeichnet, das Lokal befindet sich direkt am Wasser und wir treffen französische Freunde von mir. Im Nachhinein doch etwas schade, dass ich nicht öfters in Puerto Lindo Halt gemacht habe.
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Die Befestigungsanlage - Einst der Schutz gegen die Piraten |
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Welcome to the Jungle |
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Oder doch am Bauernhof? |
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Portobelo |
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Bucht von Portobelo. Im Hintergrund ein Schulschiff |
Am 31.1.2025 geht es für uns in die Shelter Bay Marina, um den Specht für den Transit vorzubereiten.
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In Warteposition |
Warum vorbereiten?
Um den Kanal passieren zu dürfen benötigt man einen Captain (also ich), 4 sog. "linehandler" und einen Lotsen. Die Linhandler müssen unabhängig von einander die Leinen bedienen, welche dem Festmachen in der Schleuse dienen. Der Lotse dient als Unterstützer, da er die Gegebenheiten bestens kennt.
Somit muss der Specht 6 Menschen beherbergen, ja gleich 5 werden an Bord schlafen. Darum mal alles vorbereiten.
Neben einem "grocery ride", koche ich auch noch eine große Portion Curry vor. Der Lotse MUSS mittels warmer Mahlzeit und einer verschlossenen Wasserflasche versorgt werden.
Die Zeit in der Marina vergeht wie im Flug und es herrscht reges Treiben. Zum einen, weil die "WORLD ARC" gerade Halt macht, zum Anderen, findet eine Veranstalltung der "Ocean Posse", einem Seefahrtsverein, statt. Ich bin sehr froh darüber Kurt & Elke von der "Into the Blue" wieder zu sehen. Kurti sieht mittlerweile wieder sehr gesund aus, hatte er doch aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Hause fliegen müssen. Einen netten Abend gibt es dann noch bei Michelle und Marty von der"Platina 2". Ich selbst habe die beiden das letzte Mal auf Aruba getroffen. Sie stecken gerade in Mitten eines Mammutprojekts für ihr schwimmendes zu Hause.
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Get togehter! v.li. Michellle, Elke, Kurt, Skippy, Michael, Marty |
Ich kann so kurzfristig keinen Ersatz finden. Zudem ist es auch nicht leicht jemanden dafür zu begestern auf einem 30 Füßer mit 5 anderen mitzufahren.
Wo bekommt man Linehandler?
Generell gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Der Agent stellt dir welche, die man bezahlen muss (120USD/pax)
2) Es gibt eine Whatsappgruppe und diverse Gruppen auf den sozialen Medien, wo Voluntäre immer wieder ihren Dienst anbieten.
Nachdem ich keine 4 Person ausfindig mache, schreibe ich meinem Agenten und dieser stellt mir einen Linehandler.
Am Sonntag den 2.2.2025 trudeln zuerst Cuty (eine junger Panamese) und danach Olaf und Gerry ein. Die Crew ist also komplett. Wir müssen um 0400 Tags daruf vor der Marina ankern um auf die Ankunft des Lotsen zu warten. Da es draußen heftigst bläßt, wir uns noch die Füße vertreten wollen, beschließe ich, dass wir die halbe Nach noch im Hafen bleiben und um 0345UHR aus der Marina fahren.
03.02.2025
0315UHR
TAGWACHE!!!! Mal schnell einen Kaffee aufgestellt, die Crew geweckt und schon geht es pünktlich um 0350UHR raus auf das Ankerfeld. Die Nacht ist zappenduster, der Wind pfeift mit über 20kt und die Welle selbst hinter dem Wellenbrecher ist unkomfortabel. "Gott sei Dank sind wir in der Marina geblieben!" wiederfährt es mir.
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Der Weg zum Ankerfeld |
0410UHR
Nachdem ich "Colón Signal" anfunke, wird mir gesagt, dass der Lotse erst in 30min kommt.
0510UHR
Endlich ist er da. Daniel, unser "advisor" steigt im zweiten Anlauf vom Lotsenboot über. Kaum drauf, lichten wir den Anker.
Wir werden die Schleußen geimansam mit einem Katamaran befahren, der auch Anker aufgeht. Wir motoren im Fahrwasser der Großschifffahrt in Richtung Schleußen. Die Fahrzeit beträgt eine gute Stunde.
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Eine gute Stunde Richtung Schleusen |
Wir passieren die Brücke
0620UHR
Kurz vor der Einfahrt zur Schleuße nähern wir uns dem Kat und machen längsseits an ihm fest. Nun steht also unser "Floß"
"Rafting"
0630UHR
Pünktlich stehen wir nun in der ersten Schleuße. Es haben ja nur wei Linehandler was zu tun, da wir auf der Backbordseite am Katamaran hängen. Schon fliegen die sog. "monkeyfists", dass sind Wurfleinen mit kleinem Gewicht in Richtung Boot. Diese werden von den Kanalmitarbeitern geziehlt geworfen. Daran werden nun die rund 30m langen dicken Taue befestigt und die Kanalarbeiter holen sie zu sich. Noch auf Spannung bringen und schon sind wir fertig.
Die ganze Szenerie wirkt etwas bedrohlich. Vor uns ein Frachter, links und rechts ragen 10m hohe Wände empor und hinten beginnt sich das Schleußentor zu schließen.
Bye Bye Atlantik geht mir dabei durch den Kopf.
Es fängt an zu Blubbern und schon steigen wir nach oben. Um ehrlich zu sein schneller als gedacht. Die gut 9m sind schnell erledigt! Was für ein Schauspiel, die Crew ist begeistert.
Oben angekommen, öffnet sich das vordere Tor, der Frachter wird von den Lokomotiven gezogen und wir schleichen hinterher. Dabei haben die Kanalmitarbeiter die Taue in der Hand und begleiten uns. Wir Kapitäne befolgen inzwischen die Kommandos eines Lotsen. "Forward, Neutral, short backwards" hallt es durch die Schleuse und wir leisten dem Folge.
Pfiati da Atlantik
Es öffnet sich das dritte Schleußentor und wir fahren auf rund 27m über dem Meeresspiegel in den Gatún See ein. Dieser wurde künstlich angelegt und speißt die Schleußen mit Wasser. Nun geht es auf die rund 28sm lange Reise bis zu den Miraflores Schleußen.
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Über den Gatunsee zu den Miraflores Schleusen |
Daniel gibt mir die Uhrzeit für die Ankunft. Voll beladen,mit Rückenwind, jedoch ohne Heimweh geht es entspannt mit 5,5t bei knapp 1900 Touren durch den See. Dabei weist uns Daniel immer wieder darauf hin, ganz knapp an den roten Bojen zu bleiben, um die überholenden Großschiffe nicht zu behindern.
0900UHR
Ich eröffne das Frühstücksbuffet. Brot, Wurst, Käse, Aufstrich und Gemüse runden das Frühstück ab.
Mit der Zeit wird es immer heißer und meine Crew zieht sich unter Deck zurück. Gut, ist im Moment ja nicht viel zu tun, also steht Kampfkrafterhaltung am Plan.
Kampfkrafterhaltung
Wir sind sehr gut in der Zeit, dennoch müssen wir dann leider eine knappe Stunde an Ort und Stelle verharren, da ein LNG Tanker auf uns zukommt und das passieren dieser Schiffe in engen Bereich des Fahrwassers nicht erlaubt ist. Nun tickt die Uhr wieder.
Wenn wir zu spät kommen, dann müssen wir erneut mindestens 2h warten, bis der nächste Ozeanriese anrauscht und wir mit ihm durchkönnen.
Viel los am See
Daniel ist ein sehr angenehmer Lotse. Gibt es doch viele, die einfach pushen und pushen, kommuniziert er ganz klar. "You´re the Captain, you know how to treat your engine!". Also immer im sicheren Bereich für die Maschine arbeiten und wir werden schon ans Ziel kommen!
EIN SCHÖNHEITSFEHLER:
Es ist bereits früher Nachmittag und die Sonne brennt. Aufgrund unserer Wartezeit, müssen, wir nun Tempo machen. Das heißt, der Specht rauscht mit 2200 Umdrehungen und 6,5kt durchs Wasser, damit uns der Autofrachter nicht einholt. Die Crew ist unter Deck, Daniel und ich schauen uns die AIS Daten an und plötzlich .......
KLONG!
Mir fährt der Schrecken durch den ganzen Körper. Ja ich habe eine Fahrwassertonne geküssst. Ein schneller Blick auf die Einschlagsteller gibt mir Entwarnung. Nur eine "Streifwunde", ja gar als Lippenstift würde ich es bezeichnen. Getreu dem Motto: "Aus Scham ist noch niemand gestorben!", witzel ich doch vor mir hin und meine, dass eine aus 180 Tonnen doch ein guter Schnitt sei. Klar krazt das an meinem Ego, aber es ist nunmal Passiert.
1331UHR
Pünktlich auf die Minute treffen wir unseren Buddykat und ja es ist sich noch ausgegangen, sodass wir unseren Zeitrahmen einhalten können. Nun Also noch 3mal die Miraflores Schleuße und dann schwimmt der Specht offiziell im Pazifik!
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Kanalarbeiter führen die Leinen mit! |
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Wir "riechen" den Pazifik |
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Happy Crew |
Vorerst kann ich die ganze Aktion noch nicht einordnen, das kommt noch.
Hola Pacifico
1730UR
Beim Yachtclub Balboa gehen meine Linehandler sowie alle Fender und Leinen von Bord. Kurz darauf wird auch Daniel noch vom Lotsenboot abgeholt.
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Der Weg zum Ankerplatz |
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Die Crew geht von Bord |
Nun wieder zu zweit unterwegs, geht es zum Ankerplatz der Marina La Playita.
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Skyline Panamá City |
Ein großes Kapitel ist geschafft. Am Abend bei einigen Gläsern Rum realisiere ich diese "Once in a lifetie experience" mehr und mehr. AB JETZT PAZIFIK.
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Erster Sonnenuntergang Pazifik |
Sty tuned Skippy!
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