Montag, 10. März 2025

Besuch 3.0 - Der Panamakanal

Kurs Shelter Bay Marina!

 Es ist bereits Sonntag der 26.01.2026 als mein langjähriger Freund Michael am Abend eintrudelt. Er war bereits im verganenen Jahr mit an Bord und wir haben die BVIs unsicher gemacht. Leider ist er gesundheitlich angeschlagen, was zur Folge hat, dass die ersten Tage etwas gemütlicher von statten gehen. Ich widme mich wieder meinem Motor und anderen Kleinigkeiten. Soll doch für die bestehende Kanalpassage alles funktionieren. Nach einem netten Essen mit deutschen Segelfreunden, welche uns auch beim Kanaltransit unterstützen, geht es am 29.1.2025 nach Portbelo. Wir ankern in der absolut geschützten Bucht und lassen den Tag ausklingen. Es sind nur 7sm gewesen, also kein Hexenwerk. 
Tags darauf flanieren wir durch den Ort, schauen uns die Befestigungsanlagen an und kehren am Abend bei einem Italiener ein. Die Pizza schmeckt ausgezeichnet, das Lokal befindet sich direkt am Wasser und wir treffen französische Freunde von mir. Im Nachhinein doch etwas schade, dass ich nicht öfters in Puerto Lindo Halt gemacht habe. 

Die Befestigungsanlage - Einst der Schutz gegen die Piraten


Welcome to the Jungle

Oder doch am Bauernhof?

Portobelo

Bucht von Portobelo. 
Im Hintergrund ein Schulschiff



Am 31.1.2025 geht es für uns in die Shelter Bay Marina, um den Specht für den Transit vorzubereiten. 



In Warteposition



Warum vorbereiten?
Um den Kanal passieren zu dürfen benötigt man einen Captain (also ich), 4 sog. "linehandler" und einen Lotsen. Die Linhandler müssen unabhängig von einander die Leinen bedienen, welche dem Festmachen in der Schleuse dienen. Der Lotse dient als Unterstützer, da er die Gegebenheiten bestens kennt. 
Somit muss der Specht 6 Menschen beherbergen, ja gleich 5 werden an Bord schlafen. Darum mal alles vorbereiten. 
Neben einem "grocery ride", koche ich auch noch eine große Portion Curry vor. Der Lotse MUSS mittels warmer Mahlzeit und einer verschlossenen Wasserflasche versorgt werden. 

Die Zeit in der Marina vergeht wie im Flug und es herrscht reges Treiben. Zum einen, weil die "WORLD ARC" gerade Halt macht, zum Anderen, findet eine Veranstalltung der "Ocean Posse", einem Seefahrtsverein, statt. Ich bin sehr froh darüber Kurt & Elke von der "Into the Blue" wieder zu sehen. Kurti sieht mittlerweile wieder sehr gesund aus, hatte er doch aufgrund gesundheitlicher Probleme nach Hause fliegen müssen. Einen netten Abend gibt es dann noch bei Michelle und Marty von der"Platina 2". Ich selbst habe die beiden das letzte Mal auf Aruba getroffen. Sie stecken gerade in Mitten eines Mammutprojekts für ihr schwimmendes zu Hause. 

Get togehter! v.li. Michellle, Elke, Kurt, Skippy,
Michael, Marty

Leider sag mir am 1,5 Tage vor dem Kanaltransit einer einer Linehandler ab. 
Ich kann so kurzfristig keinen Ersatz finden. Zudem ist es auch nicht leicht jemanden dafür zu begestern auf einem 30 Füßer mit 5 anderen mitzufahren. 

Wo bekommt man Linehandler?
Generell gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Der Agent stellt dir welche, die man bezahlen muss (120USD/pax)
2) Es gibt eine Whatsappgruppe und diverse Gruppen auf den sozialen Medien, wo Voluntäre immer wieder ihren Dienst anbieten. 

Nachdem ich keine 4 Person ausfindig mache, schreibe ich meinem Agenten und dieser stellt mir einen Linehandler. 
Am Sonntag den 2.2.2025 trudeln zuerst Cuty (eine junger Panamese) und danach Olaf und Gerry ein. Die Crew ist also komplett. Wir müssen um 0400 Tags daruf vor der Marina ankern um auf die Ankunft des Lotsen zu warten. Da es draußen heftigst bläßt, wir uns noch die Füße vertreten wollen, beschließe ich, dass wir die halbe Nach noch im Hafen bleiben und um 0345UHR aus der Marina fahren. 

03.02.2025

0315UHR 
TAGWACHE!!!! Mal schnell einen Kaffee aufgestellt, die Crew geweckt und schon geht es pünktlich um 0350UHR raus auf das Ankerfeld. Die Nacht ist zappenduster, der Wind pfeift mit über 20kt und die Welle selbst hinter dem Wellenbrecher ist unkomfortabel. "Gott sei Dank sind wir in der Marina geblieben!" wiederfährt es mir. 

Der Weg zum Ankerfeld



0410UHR
Nachdem ich "Colón Signal" anfunke, wird mir gesagt, dass der Lotse erst in 30min kommt. 
0510UHR
Endlich ist er da. Daniel, unser "advisor" steigt im zweiten Anlauf vom Lotsenboot über. Kaum drauf, lichten wir den Anker.
Wir werden die Schleußen geimansam mit einem Katamaran befahren, der auch Anker aufgeht. Wir motoren im Fahrwasser der Großschifffahrt in Richtung Schleußen. Die Fahrzeit beträgt eine gute Stunde. 

Eine gute Stunde Richtung Schleusen



Wir passieren die Brücke

0620UHR
Kurz vor der Einfahrt zur Schleuße nähern wir uns dem Kat und machen längsseits an ihm fest. Nun steht also unser "Floß"

"Rafting"

0630UHR
Pünktlich stehen wir nun in der ersten Schleuße. Es haben ja nur wei Linehandler was zu tun, da wir auf der Backbordseite am Katamaran hängen. Schon fliegen die sog. "monkeyfists", dass sind Wurfleinen mit kleinem Gewicht in Richtung Boot. Diese werden von den Kanalmitarbeitern geziehlt geworfen. Daran werden nun die rund 30m langen dicken Taue befestigt und die Kanalarbeiter holen sie zu sich. Noch auf Spannung bringen und schon sind wir fertig. 
Die ganze Szenerie wirkt etwas bedrohlich. Vor uns ein Frachter, links und rechts ragen 10m hohe Wände empor und hinten beginnt sich das Schleußentor zu schließen. 
Bye Bye Atlantik geht mir dabei durch den Kopf. 


"Ready for take off"




0640UHR
Es fängt an zu Blubbern und schon steigen wir nach oben. Um ehrlich zu sein schneller als gedacht. Die gut 9m sind schnell erledigt! Was für ein Schauspiel, die Crew ist begeistert. 
Oben angekommen, öffnet sich das vordere Tor, der Frachter wird von den Lokomotiven gezogen und wir schleichen hinterher. Dabei haben die Kanalmitarbeiter die Taue in der Hand und begleiten uns. Wir Kapitäne befolgen inzwischen die Kommandos eines Lotsen. "Forward, Neutral, short backwards" hallt es durch die Schleuse und wir leisten dem Folge.


Pfiati da Atlantik




0810UHR
Es öffnet sich das dritte Schleußentor und wir fahren auf rund 27m über dem Meeresspiegel in den Gatún See ein. Dieser wurde künstlich angelegt und speißt die Schleußen mit Wasser. Nun geht es auf die rund 28sm lange Reise bis zu den Miraflores Schleußen. 

Über den Gatunsee zu den Miraflores Schleusen

Daniel gibt mir die Uhrzeit für die Ankunft. Voll beladen,mit Rückenwind, jedoch ohne Heimweh geht es entspannt mit 5,5t bei knapp 1900 Touren durch den See. Dabei weist uns Daniel immer wieder darauf hin, ganz knapp an den roten Bojen zu bleiben, um die überholenden Großschiffe nicht zu behindern. 
0900UHR
Ich eröffne das Frühstücksbuffet. Brot, Wurst, Käse, Aufstrich und Gemüse runden das Frühstück ab. 

Mit der Zeit wird es immer heißer und meine Crew zieht sich unter Deck zurück. Gut, ist im Moment ja nicht viel zu tun, also steht Kampfkrafterhaltung am Plan. 


Kampfkrafterhaltung

Wir sind sehr gut in der Zeit, dennoch müssen wir dann leider eine knappe Stunde an Ort und Stelle verharren, da ein LNG Tanker auf uns zukommt und das passieren dieser Schiffe in engen Bereich des Fahrwassers nicht erlaubt ist. Nun tickt die Uhr wieder. 
Wenn wir zu spät kommen, dann müssen wir erneut mindestens 2h warten, bis der nächste Ozeanriese anrauscht und wir mit ihm durchkönnen. 


Viel los am See


Daniel ist ein sehr angenehmer Lotse. Gibt es doch viele, die einfach pushen und pushen, kommuniziert er ganz klar. "You´re the Captain, you know how to treat your engine!". Also immer im sicheren Bereich für die Maschine arbeiten und wir werden schon ans Ziel kommen! 

EIN SCHÖNHEITSFEHLER:

Es ist bereits früher Nachmittag und die Sonne brennt. Aufgrund unserer Wartezeit, müssen, wir nun Tempo machen. Das heißt, der Specht rauscht mit 2200 Umdrehungen und 6,5kt durchs Wasser, damit uns der Autofrachter nicht einholt. Die Crew ist unter Deck, Daniel und ich schauen uns die AIS Daten an und plötzlich .......

KLONG! 

Mir fährt der Schrecken durch den ganzen Körper. Ja ich habe eine Fahrwassertonne geküssst. Ein schneller Blick auf die Einschlagsteller gibt mir Entwarnung. Nur eine "Streifwunde", ja gar als Lippenstift würde ich es bezeichnen. Getreu dem Motto: "Aus Scham ist noch niemand gestorben!", witzel ich doch vor mir hin und meine, dass eine aus 180 Tonnen doch ein guter Schnitt sei. Klar krazt das an meinem Ego, aber es ist nunmal Passiert. 

1331UHR
Pünktlich auf die Minute treffen wir unseren Buddykat und ja es ist sich noch ausgegangen, sodass wir unseren Zeitrahmen einhalten können. Nun Also noch 3mal die Miraflores Schleuße und dann schwimmt der Specht offiziell im Pazifik! 

Kanalarbeiter führen die Leinen mit!

In Richtung Schleuse "abwärts" ;)


Die letzten 3 Schleußen ziehen sich wie Kaugummi, doch dann ist es geschaft! Holá PACIFICO

Wir "riechen" den Pazifik



Großer Dampfer


Die Menge tobt ;)
Die Beuchertribüne


Happy Crew

Vorerst kann ich die ganze Aktion noch nicht einordnen, das kommt noch.


Hola Pacifico

1730UR
Beim Yachtclub Balboa gehen meine Linehandler sowie alle Fender und Leinen von Bord. Kurz darauf wird auch Daniel noch vom Lotsenboot abgeholt. 

Der Weg zum Ankerplatz



Die Crew geht von Bord



Nun wieder zu zweit unterwegs, geht es zum Ankerplatz der Marina La Playita. 

Skyline Panamá City



Ein großes Kapitel ist geschafft. Am Abend bei einigen Gläsern Rum realisiere ich diese "Once in a lifetie experience" mehr und mehr. AB JETZT PAZIFIK.

Erster Sonnenuntergang Pazifik


Sty tuned Skippy! 



Dienstag, 4. März 2025

San Blas 3.0

"Coconut Joe" zeigt wies geht

 

So nun sind wir also wieder in Chichimé. Das Wetter passt der Motor dafür weniger. Ich kann mir einfach keinen Reim daraus machnen warum mein Motor gerade zu Beginn, kurz nach dem Start, scheinbar Luft saugt und das danach wieder vorbei ist. Nach langem Fahren kann es dann sein, dass er im Standgas dann etwas stottert. Zudem dann noch die kaputte Starterbatterie! Naja wir beschließen mal einen Tag länger als geplant hier zu verweilen. Gibt ja auch schlechtere Orte. Schnorcheln, Kokosnüsse, Essen, Schnapsen, alles ist dabei! Mittlerweile sind wir auch zu richtigen Rumtrinkern geworden. Zu gut ist er einfach hier! ;)

"Toys for Boys"

Am 15.01.2025 heißt es für uns dann Segel setzen. Nur etwas mehr als eine Stunde dauert die Fahrt zur Insel "Salardup". Wir haben super Segelbedingungen und rauschen nur mit der Genua knapp Rumpfgeschwindigkeit. Zudem behaupten wir uns in einem kleinen Matchrace gegen einen Katamaran. Zugegeben, auch er nur mit Vorsegel und das nicht zu üppig, dennoch haben wir die Nase vorne. ;)

Der "Kontrahent"

Rennmodus

Race is on


Ein passender Ankerplatz ist schnell gefunden, viele Boote... fehl am Platz. Auf der kleinen Insel befindet sich eine wunderschöne Anlage für Touristen mit kleiner Bar. Leider sehen wir auch hier die Schattenseiten der Müllsituation. Geht man mal genau 15m weg vom gepflegten Bereich, säumt sich gerade an der Luvseite Müll, um Müll, um Müll. Traurig, aber wahr. 

Unverhofft kommt oft, treffen wir die Crew des Katamarans. Eine argentinische Familie, welche Charter anbietet. Zu den derzeitigen Gästen zählen Coco und Benny, ein deutsches Pärchen, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstehen und das eine oder Andere Kaltgetränk samt Pinky´s einverleiben. 

Isla Salardup


Tags darauf geht es zu einer kleinen Insel, die wohl für ihr Riff bekannt sein soll. Das Riff ist mittelmäßig aber wir schaffen es jeweils eine Kokosnuss von einer Palme zu schlagen und diese zu öffnen. Die Milch schmeckt noch nicht wirklich reif, aber fürs Erlebnis allemal ein Hit. ;)Ich denke die müssen einmal geerntet, dann doch noch eine Weile abliegen und nachreifen. 

Gegen Mittag geht es weiter Richtung Combombia. Auch nur etwas mehr als eine Stunde. Im Vergleich zum ersten Mal ist die Buch wirklich voll und aufgrund der großen Tiefe ist es nicht ganz einfach ein gutes Plätzchen zu finden, welches nicht komplett in der Abdeckung der Insel ist, sodass wir noch etwas Luft zum Atmen kriegen. ;)

Mit dem Dinghy an Land, gehts mal wieder eine Runde. Wir treffen sehr nette Einheimische. Ein kleines Mädchen, welches mich garnicht mehr gehen lassen will, zeigt mir ihre Schildkröte. Das arme Häufchen Elend schwimmt da in einem halben Kanister mit Wasser. Sie haben sie aus dem Plastik gerettet sagt sie. Als kleinen Obulus für die Führung gibt es einen Balboa von mir. Die kleine strahlt über das ganze Gesicht. Zudem haben wir bei der Nachbarfamilie wieder Pizza bestellt. 
Wieder treffen wir Coco und Benny. Es wird den ganzen Nachmittag Beachvolleyball gespielt. Als es dunkel wird kommt dann die Pizza mit Räucherfisch mit etwasVerspätung daher. Ein herrlicher Tag neigt sich dem Ende zu! Träumchen!


17.01.2025
Ich möchte auch mit Gerd zum Hotspot den Cayos Holandese fahren. Wind ist Mangelware die Bucht gut gefüllt, aber ich finde ein schönes Plätzchen. Auch Magalie und Thiery sind hier, diesmal im Anhang, Magalies Eltern. Sie und ihr Vater haben mir bereits per Telefon Tipps zum Motor gegeben, da beide gelernte Mechaniker sind. Wir sind wieder hin und weg von dem Ambiente bei Ibin´s. Zwei Kuba Libre dürfen da nicht fehlen! ;) Die Crew der Cervino lädt uns zum Abendessen ein. Und was gibts: Klar, Meeresgetier frisch vom Einbaum gekauft. Ein Gaumenschmaus und heiter Abend lassen den Tag ausklingen. Me gusta! 

Fischkauf vom Einbaum


Meeresschnecke (Conch chell) beim Weichklopfen



So geht Urlaub! ,)


Den Tag darauf gehen wir sehr entspannt an und Segeln bzw. Motoren in Richtung Salardup. Warum wieder dort? 
Ja Schuld ist die Batterie. Gott sei Dank gibt es Locals die per Whatsapp Bestellungen annehmen, die Sachen in Panama City kaufen und an drei verschieden Ankerplätze direkt ans Boot liefern. GENIAL. 
Die Kollegen gehen sogar in Vorkasse. Bezaht wird "efectivo" von Boot zu Boot. Liefergebühr 20% vom Kaufwert. Wenn man bedenkt, wie das dahinkommt, sehr gerechtfertigt, wie ich finde. 
Batterie eingebaut und schon geht es am Nachmittag zu meiner/uneserer letzten Nacht in den San Blas, Green Island. Etwas wehmütig bin ich, kommt aber doch noch soviel neues.


Am nächsten Morgen gehen wir um 0630 Anker auf. Ziel Turtle Cay Marina. Das Wetter passt einigermaßen gut. So können wir sehr gut Segeln und der Jockel muss erst zum Schluss ran. Leider bin ich wieder "out of order". Keine Ahnug was da los ist. Gerd ist ja mittlerweile Semiprofi und so kann ich mich beruhigt wieder fangen. Ein paar Kreislauftropfen und dezente Augenpflege verhelfen mir nach 1,5h wieder zu neuen Kräften. Gerd hat das Seebären-GEN intus. Liest, wann und wo er kann und verspürt keinerlei Anzeichen von Seekrankheit. Chapeau.

Nun sind wir wieder hier in der Turtle Cay Marina. Verbingen den Tag noch am Strand, genießen die Sonne und eine kleine Mahlzeit und natürlich darf auch hier das eine oder andere Kaltgetränk nicht fehlen. Am Nachmittag des nächsten Tages geht es dann wieder in Richtung Linton Bay. Bei gutem Wind sind die 11sm schnell erledigt und als der Anker sitzt gibts dann doch noch sowas wie eine kurze Ankunftsparty! 
Die restlichen beiden Tage bis zur Abreise verbringen wir noch mit einer Dinghytour durch die Mangroven und am Mittwoch steht auch schon das bestellte Taxi da, um den Lieblingswirten zum Flughafen zu bringen! DANKE für Alles lieber Gerd und vorallem sehr cool, dass du die Reise auf dich genommen hast, das möchte ich an der Stelle auch gesagt haben. 




Sonntag, 2. März 2025

Lieblingswirt und dann ist da noch die Kanalgeschichte

Geeeeeschenke


So, jetzt bin ich also wieder hier in Linton Bay, aber nur kurz. Thiery von der Cervino hat mich gebeten, sein Boot beim Zollbeamten einzuchecken. Da der Kollege etwas korrupt ist und gern mal Bargeld entgegennimmt, ist die Sache mit 20USD auch schnell erledigt. 

Servas Lateinamerika ;)

Nach langem hin und her habe ich mich dazu durchgerungen einen Agenten für den Kanaltransit einzuschalten. Auch die Möglichkeit per Landtransport habe ich in Betracht gezogen. Leider kosten professionelle Firmen gleich mal die doppelte Kanalgebühr. Ein Einheimischer hat mir seine Hilfe angeboten. 1600USD nur für den Transport. Dazu müssen noch alle Gestelle konstruiert werden und der Bursche hat das noch nie gemacht. Pustekuchen denke ich mir, als geht der Specht durch den Kanal. Nerven tut mich bis dato eigentlich nur, dass ich dem Agenten alle Daten zum Schiff nochmals schicken muss, da er mit meinem bereits online vermessenem Schiff nichts anfangen kann. Ja die Sache mit dem Problem des Onlineportals nervt noch immer. Als wäre das nicht genug, dürfen wir mitunter wegen eines amerikanischen Präsidenten jetzt zusätzlich 500USD on top für die Durchfahrt zahlen. 


Es ist Montag der 06.01.2025 und ich lege gegen 1000 Uhr ab in Richtung Shelter Bay Marina, wo ich meinen Agenten treffen, mein Boot für den Besuch vorbereiten und auch etwas proviantieren werde. 

Regen, Regen, Regen und kaum Wind, dafür noch Gegenstrom lassen die 27sm schier endlos erscheinen. Zum Schluss gibt es noch Frachterslalom  bei schlechter Sicht. Schon imposant, wieviele "Pötte" hier auf Reede liegen. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Kanal.




Nach gut 6,5h für läppische 27sm mache ich nun in der Shelter Bay Marina, einer der Hotspots der Fahrtensegler, fest. 

Tags darauf steht mal Wäsche waschen am Programm und ich treffe mich mit dem Agenten, um die Zahlung sowie den gepeilten Termin zu fixieren. Die Marina selbst ist wirklich toll. Pool, BBQ Area angrenzender Jungle und jede Menge Gleichgesinnte. Besonders haben es mir die "Coaties" (kleines Nasenbären) und die Brüllaffen angetan! 

Nun ja, das Limit der Kreditkarte reicht mal nicht. So muss ich tags darauf mit dem Shoppingbus der Marina in RIchtung Colón um dort den Rest in bar abzuheben. 

Hafenromantik - Shelter Bay Marina
Brüllaffen in Aktion


Ein "Coatie"

08.01.2025

Ich bekomme Schnappatmung, als ich meinem Agenten die Summe übergebe!

Trommelwirbel...... fast 3600USD. Um nicht komplett durchzudrehen, gibt es darauf gleich mal einen Rum und ein Bier. ABER - JA ich gehe durch den Kanal, jetzt gibt es kein zurück mehr. 

Noch am gleichen Tag schnappe ich mir ein Leihauto und hol meinen Lieblingswirten aus Graz vom Flughafen ab. Lange habe ich gezweifelt, ob er denn doch kommt, aber siehe da, dezent gezeichnet vom Flug steht Gerd (Oskar am Markt), dann in der Ankunftshalle. 

Es gibt noch Wunder. Nein im Ernst, ich freue mich riesig über den weiteren Besuch. 

Starlink klappt auch beim Autofahren

Int. Airport Panamá Tocumen

Wir haben das Auto noch bis zum kommenden Tag und beschließen neben dem obligatorischen Einkauf auch noch die Schleusen des Panamakanals anzuschauen. In dem Fall die 2016 fertiggestellten Neopamax-Shleusenkammern. 

Es ist beeindruckend, wie riesig die Pötte doch sind und mit welcher Präzision sie von zwei Schleppern da durchmanövriert werden. Atemberaubend.  Jetzt freue ich mich schon auf meinen Transit. 


Shanghai Express am Eingang in die Schleuse

366m lang und 48m breit

10.01.2025

Es geht los mit Gerd. Das erste Mal a Specht, das erste Mal am Atlantik. Und was gehört zur Karibik neben Palmen..... eh klar, Regen. So erreicht uns der eine oder andere Regenschauer. Segeln geht so mäßig gut, dafür ist der Strom jetzt mit uns. Unser Ziel für heute: Linton Bay. 

Gegen späteren Nachmittag kommen wir dort an und werfen den Anker. 

Gruß aus der Heimat.
Kürbiskernöl
Zirberl
Zwetchke


Leider verehme ich ein paar Eigenarten am Motor. Teilweise sackt die Drehzahl in den Keller aber nur im Standgas. 

Am nächsten Tag checke ich die obligatorischen Dinge an der Maschine und möchte sie zudem entlüften und ziehe nochmal den Dieselfilter etwas fester. 

Beim Zudrehen der Entlüftungsschraube passiert. ABGERISSEN. Warum muss ich Eumel eigentlich die Ratsche dafür nehmen? Es tritt schlagartig betrenes Schweigen ein. Gerd weiß: "Jetzt nur nichts Falsches sagen!". Ich fluche für mich herum und bin mal eben ratlos. 

Corpus delicti


Getreu nach dem Motto: "A guter Pfusch muss ka schlechte Arbeit sein." setze ich das letzte Stück des Schraubenkopfes an und ziehe ihn behutsam mit einer halben Windung an. Dazu noch ein wenig DIchtmasse ... E voila! Naja Dauerlösung ist das keine und leider hat der örtliche Shiffsausrüster sowas nicht lagernd, und so fahren wir doch noch aus der Bucht raus mit dem Ziel, Turtle Cay Marina. 

Leider wieder wenig Wind und im Hafen noch viel weniger. Gerd muss sich zusehends erst auf die Temperaturen einstellen. Leider klappt das mit dem outdoor schlafen nicht wirklich gut, da es mindestens einmal pro Nacht heftig regnet. 

Gerd im Happy Place

Turtle Cay...

...Marina


Am 13.01.2025 geht es dann in Richtung Chichimé San Blas. 

Naja nicht auf Anhieb. Über nacht hat nun meine Starter Batterie ihren Dienst quittiert. Läuft  bei uns!!!!

Gut dann halt über die Servicebank starten. Keine Dauerlösung, aber ein paar mal wird sie es abkönnen. 

Uns erwartet gleich mal schöner Segelwind. Leider sind mir an diesem Tag keine Seebeine gewachsen. 

Endresultat: Ich kämpfe ein wenig und muss mich zur Ruhe setzen und dahinvegetieren. Gott sei Dank kann ich den Gesichtsausdruck von Gerd nicht sehen, der dann doch sehr angespannt ist. Er meistert die Feuertaufe mit Bravour und irgendwann erfange ich mich wieder. Zum Schluss dreht der Wind nochmals auf und nach etwas mehr als Sieben Stunden fällt der Anker!

Stay tuned....
Skippy


Pazifik Woche 1

Ungefähre Route Der Tag ist nun gekommen. Es ist  Dienstag,  der 11. März 2025. Wie schon bei der Atlantikpassage spielen meine Gedanken und...