Die Carlisle Bay empfängt mich mit türkisem Wasser, der Anker hält sicher auf 5m Wt und die ersten Eindrücke muss ich erst einmal verarbeiten. Von diesem Tag an sind auch die vielen Wasserschildkröten, um meinem Boot, meine stillen Begleiter.
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Safe the turtles |
Also mal das Dinghy aufpumpen, Motor dran und los geht die "wilde" Fahrt. Ich weiß noch nicht wirklich wohin, also mal zu einem Tauchkatamaran hin und nachfragen. Gott sei Dank ist mein Tank randvoll, denn die Fart in Richtung Kanal bis zum Dinghydock nimmt doch gute 20min in Anspruch.
Die ersten Meter festen Boden unter den Beinen sind gewöhnungsbedürftig, aber ich freue mich über einen ausgedehnten Spaziergang.
Also ab zum Fährenterminal und die Prozedur dauert dann aufgrund einiger Missverständnisse gut zwei Stunden.
Ich bin ziemlich geflasht vom ersten Eindruck. Bridgetown wirkt bunt, schrill und voller Lebensfreude. Wirklich die Leute sind unheimlich nett und es herrscht reges Treiben auf den Straßen. Markant dabei ist die "Main Road", welche geprägt von unzähligen Geschäften und Shopping Malls ist. Ich fühle mich wie auf der Maria Hilfer Straße, nur eben auf karibisch.
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Uferpromenade |
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Torbogen Hebebrücke |
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Reges Treiben |
Zurück beim Dinghy muss ich feststellen, dass dies nun doch erheblich an Luft verloren hat.
"Na servas!", denke ich mir angesichts der noch bevorstehenden Strecke.
Kurzum: Da schippert man ohne Probleme über einen Ozean und dann saufst knapp im Gummiboot in einer Bucht ab. Ich schaffe es noch einigermaßen zur "Spindrift of Hamble", woch mich Martin und Judith in Empfang nehmen. Gemeinsam mit Kylie und Frankie samt Sohn Axel, einer australischen Familie von der "Trinity" verbringen wir nette Stunden mit ein paar Gläsern Rum und stoßen auf die erfolgreiche Querung an.
Etwas dizzy bringt mich dann Frankie samt angeschlagenem Beiboot zurück zum Specht und so geht ein erster schöner Tag zu Ende.
Tags darauf heißt es mal, die Stelle dr austretenden Luft zu lokalisieren. Also Wasser mit Spüli immer wieder am Schlauchboot verteilen und hoffen dass irgendwo Luftblasen sichtbar werden. Leider mach der viele Wind das Projekt zu nichte und nach 1h breche ich ab. Also ab jetzt immer die Pumpe mit, dann klappt das schon.
Von diesem Tag an lande ich immer am Strand, am Gelände des örtlichen Yachtclubs an, was angesichts der doch beachtlichen Brandung ziemlich tricky ist.
Die darauffolgenden Tage sind geprägt von ausgedehnten Spaziergängen, hier und da ein Bier und einen kleinen Snack. Schnell stelle ich fest, das proviantieren auf Barbados keinen Sinn macht, da das Preisniveau auf der Insel enorm ist. Eine Ausnhame dabei ist der Rum. Der ist meist günstiger als Kaffee und Softdrinks und auch die Flaschen sind im Supermarkt mit 26 Barbados Dollar (13 USDollar umgerechnet rd. 12€) vergleichsweise günstig.
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Zwei treue Begleiter |
Abseits des Stadtzentrums von Bridgetown findet man die für mich wirklich netten Wohnsiedlungen. Die Häuser wirken alle wie Tiny Houses, klein, bunt, aber mit viel Liebe zum Detail.
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Typische Wohnsiedlung |
Die Tage vergehen und ich muss sagen, dass ich dann von der Rollerei am Ankefeld und der Tatsache, dass ich hier kaum Essen gehen und proviantieren kann, ohne eine Bank auszurauben, etwas genervt bin, beschließe ich die Insel bereits m Samstag den 20.1 wieder zu verlassen.
Dennoch möchte ich zuvor noch in den Norden nach Port St. Charles segeln, um mir ein Bild von dort zu machen.
Zwischenfazit: Ich möchte das Ankern in Bridgetown nicht missen. Doch wer Entspannung sucht, der ist im Norden genau richtig. Keine Jetskis, keine Touristendampfer und weniger Wellenbewegung. Das Highlight ist ein Dinghydock, gut 150m von meinem Ankerplatz entfernt. '
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Specht vor Anker in Port St. Charles |
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Die Marina selbst ist mehr was für Megayachten und im angrenzenden Resort mit Ferienwohnungen, samt Bootsanleger finden wohl eher die oberen 10 000 ihre "Bleibe".
Angekommen am Ankerfed begrüße ich ein paar Boote, welche ich bereits aus dem Mittelmeer kenne. Wie klein die Welt doch ist.
Wie hoch das Preisniveau sein kann zeigt mir ein kurzer Plausch mit Kylie und Frankie. Sie haben sich nach der Ankunft auf Barbados hier ein Frühstück gegönnt und haben für 3 Leute rund 145 USD hingeblättert. Andere berichteten mir, zugegeben in einem etwas noblerem Lokal, von Preisen für Suppe und Salad von rund 55USD. Naja muss man mögen.
Dass es aber auch günstiger geht zeigt der 2km entfernte Ort Speightstown. Da habe ich mit dem "Fisherman´s Pub" genau meine Kneipe gefunden. Kantinenessen zur individuellen Zusammenstellung und eiskaltes Bier zu sehr fairen Preisen. Zudem findet man in dem kleinen Ort alles, was man zum Leben braucht inkl. einem gut sortierten Supermarkt. Aber auch dieser hat gesalzene Preise, aber zumindest stimmt die Auswahl.
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Auf einem Bein steht sichs schwer! |
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Einfach und gut! |
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Fisherman´s Pub |
Die Frage der Sinnhaftigkeit eine Ausreisegebühr von 50USD lasse ich mal so im Raum stehen.
Persönliches Resümee:
Vom Ozean kommend, ist es definitiv wert, einen Stopp auf Barbados einzulegen. Die Tatsache, dass es eigentlich keine wirklich geschützten Ankerplätze gibt, die Preise exorbitant sind und auch das Anlanden mit dem Dinghy (Ausnahme Norden) beschwerlich ist, würde ich nicht auf die Idee kommen von westlicheren Karibikinseln eine "Am Wind Bolzerei" auf mich zu nehmen, um die Insel zu besuchen. Dennoch ist es eine Reise wert, auch wenn ich sie persönlich mit dem Flugzeug bevorzugen würde.
Weiter gehts nach Martinique
Cheers Woody
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