Freitag, 3. November 2023

Sardinien

 Überfahrt Sizilien Sardinien – 178sm 

Um 0800 geht der Anker auf und zunächst wird 4h unter Maschine Kurs Südzipfel Sardinien genommen. Ziel ist die Bucht von Vallisimus.  
Segel gesetzt und unter raumen bis halben Winden aus Süd geht es gemütlich mit 3,5kt Fahrt dahin. Um 1800 stellt sich die Welle bei abflauendem Wind, als ziemlich hässlich heraus und ich beschließe, für 3h den Jockl anzuwerfen, da das Segel einfach zu sehr schlägt.  
Leider habe ich wieder Diesel samt Wasser im Boot. Stimmung ist recht im Keller und ich pumpe mal wieder die Bilge aus und reinige mit Klopapier.  
Von da an bin ich halbstündlich dabei den Diesel auszuwischen.  

 
Mit dem "Zirkuszelt" in Richtung Sardinien

Um 2100 treffe ich die Entscheidung das Leichtwindsegel zu hissen, was zwar Arbeit bedeutet, aber immerhin kann ich dann wieder Segeln und das Schlagen wird auf ein Minimum reduziert.  
Mit Schlafintervallen von 15min geht es in die Nacht.  
Um 0300 dreht dann der Wind doch auf 15kt auf und fällt querab ein, was mich dazu veranlasst das Leichtwindsegel zu bergen und die Genua zu setzen. Welle viel zu hoch für den Wind. Das dürften wohl Reste eines Starkwindfeldes über Tunesien sein.  
Leider schlafe ich kaum, da mir das Diesel/Wasserthema ziemlich auf die Nerven geht.  
Um 0700 setze ich wieder das bunte Tuch und die Welle beruhigt sich. Ausgebaumt geht es unspektakulär durch den Tag. So macht Segeln wirklich Spass.  
Um 2130Uhr fällt schließlich der Anker und ich lege mich sichtlich übermüdet in die Koje.  
 

17.9.23 
Nach entspannter Nacht und viel Schlaf treffe ich mich mit Sylvia, meiner Arbeitskollegin und ihrem Mann Roland, welche auch auf der Insel mit ihrem Camper unterwegs sind. Nette Stunden vergehen und am frühen Nachmittag verabschieden wir einander. Am Nachmittag finde ich endlich das Problem für den Diesel.  
Der Schlauch, welcher der Entlüftung dient, leckt! Das sollte kein Problem darstellen.  

Der Übeltäter


18.9.23 
Spontan habe ich in der Werft einen Termin vereinbart, um meine Wasserpumpe inspizieren zu lassen. Die Simmerringe sind porös und die Lager werden auch gleich gewechselt. Tags darauf soll es dann schon weiter gehen und den Schlauch wechsle ich auch gleich.  
19.9.23 
Über Solanas (genehmige mir ein Bier) geht es in die Bucht von Torre delle Stelle. Erste Versuche mit dem Windpilot gelingen.  
 

20.9.23 
Auf der Karte sollte für die vorhergesagten 35kt in Spitzen aus Nordwest, die Bucht von Spiaggia Tuaredo gut eignen. Da ich mal wieder meine Vorräte aufstocken möchte, beschließe ich einen Stopp in Cagliari, der Inselhauptstadt, einzulegen.  
Unter Motor nach Cagliari, dort 2h Gratis in der Marina festgemacht, und ich kann sowohl Wasser als auch Lebensmittel bunkern.  
Unter Genua geht’s danach in die Bucht wo eine recht ruppige Nacht vor Anker, jedoch spiegelglattem und traumhaftem Wasser auf mich wartet.  

 
Wasserqualität Top

Sunrise

Am Weg in die Bucht

Spiaggia delle Stelle

Windpilot arbeitet super

21.09.23 
Ein unspektakulärer Tag mit 5 Segelstunden bringt mich Richtung Casaletta, wo ich direkt vor dem Ort ankere. Zugegeben, ich lag schon mal schöner, aber für den vorhergesagten Westwind und dem Swell aus Südwest, finde ich in dem Moment nichts Besseres. 
Eine ruhige acht vor Anker folgt.  
 
22.9.23  
 Nachdem doch recht heftiger Tramuntana bzw. Mistral für die kommenden Tage prognostiziert sind und die Westküste nicht unbedingt der “place to be” ist, entscheide ich mich eine Pause im Hafen von Torre Grande einzulegen, um dort für drei Tage einzuchecken und spekuliere auf ein günstiges Wetterfenster in Richtung Balearen.  
Viermal Kaffee um 0430 nach dem Ablegen haben mir anscheinend nicht gutgetan und ich verhole mich grün und elendig fühlend auf der Leeseite im Cockpit. Ich HASSE Seekrankheit. Nach 7h ist der Zustand zum Glück wieder normal. Welle doch sehr hoch und aufgrund der Reflexionen an der Küste ziemlich wirr.  
Um 1645 lege ich in der Marine Torre Grande an. Ein Hafen irgendwo im Nirgendwo, dafür günstig und eine Flasche sardischen Wein gibt’s dazu 😉  
Es folgen Ausflüge nach Oristiano und Torregrande. Zudem werden einige Bootsarbeiten erledigt.  
 
Sunset Marina Torre Grande

Ich bin süchtig danach

Biertschi in Torre Grande

Oristiano

Oristiano

Sunrise ;)

25.09.23 
Fahrt nach Menorca. 210sm in 45h, davon 184sm (39h) unter Segel. 
Nach dem Tanken geht es um 0915 aus der Riesenbucht raus. Nach 2,5h motoren werden beide Segel gesetzt und Woodpecker zieht mit 5kt ihre Spur. Aus den Fehlern gelernt, gibt’s heute nur Tee 😉 . Sicher ist sicher.  
Bis um 2000 bläßt der Wind in Spitzen um die 25kt und ich beschließe vorerst einen nördlicheren Kurs (Am Wind) anzulegen um über die Nacht komfortabler Halbwind zu Segeln. Welle passt, Schiff lauft, Windpilot arbeitet perfekt. Herz was willst du mehr.  
Da keine Schiffe im Umfeld ersichtlich sind, erweitere ich meine Intervalle auf 30min. Geschlafen wird am Salonboden, da rollts nicht so sehr. 
Der nächste Tag verläuft ähnlich entspannt, alles bei Halbwindkurs. Schließlich werfe ich am 27.9 um 0600 den Anker vor Mahon, der Hauptstadt von Menorca. Ich gönne mir zudem eine Nacht auf der Isola flotantes, dem Schwimmdock direkt vor der Hafenpromenade von Mahon.
 

Ciao Sardegna

Schiff voraus

Sundowner genießen

Sunset

Traumhaft - Menorca in Sicht.


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