Montag, 13. November 2023

Gibraltar

 Das Tor zum Atlantik....




Für mich war die Ankunft in La Linea (spanische Stadt in der Bucht von Gibraltar) wirklich ein "magischer" Moment.
Einfahrt - Bucht von Gibraltar

Vorbei an den unzähligen Schiffen auf Rede, den emsigen Lotsen- und Versorgungsschiffen geht es nun in den Club Maritimo Linense, wo ich nun auf ein vernüftiges Wetterfenster für den Sprung auf die Kanaren warte. Alleine der Anblick des imposanten Felsen löste einige Emotionen aus, bin ich nun doch dabei, das Mittelmeer zu verlassen. Vor dem Hafen noch schnell die Dieselvorräte steuerfrei aufgefüllt, geht es für ich recht früh in die Koje, um am nächsten Tag fit für eine ausgiebige Erkundungstour durch Gibraltar zu sein. Der Wetterbericht verspricht Traumverhältnisse und dies soll sich auch bewahrheiten.  
 
Um 1000 geht’s zur Passkontrolle um anschließend das Rollfeld zu queren, um in die Stadt zu gelangen. Nach der ersten roten Telefonzelle ist mir klar, ich bin nun auf britischem Boden. Tourilike gleich mal einen Stadtplan geschnappt bin ich mal einfach in Richtung Berg gegangen, vorbei am Trafalgar Cemetery, und habe ein Ticket (18 Pfund) für den Berg gekauft. Ich habe mir fest vorgenommen, die sog. “Mediteranien Steps” in Angriff zu nehmen um am höchsten Punkt, der O´Hara´s Battery anzukommen. Zugegeben, der Anstieg war nicht von schlechten Eltern, aber man wird mit atemberaubender Aussicht und einer tollen Kulisse belohnt. Für all jene, die nicht ganz schwindelfrei sind, kann dies zu einer besonderen Herausforderung werden.  
Den ganzen Tag verbringe ich bei Traumwetter dort oben und kann mich einfach nicht satt sehen.  
So viel gibt es da zu entdecken. Saint Michael´s Cave, Great Siege Tunnels, World War 2 Tunnel, Windsor Suspension Bridge und und und 
Uuuuund dann sind da natürlich noch die Affen. Ganz klar meine großen Favoriten da oben und ja ich gebe es zu, auch mit ein Grund, warum ich das mal sehen wollte.
Zugang über das Rollfeld

Very british 

med. stpes



O´Hara´s Battery

Saint Michaels´s Cave

Die Queen woa a do

Windsor Suspension Bridge

Keine Ahnung wos i do schreiben soll

Great Siege Tunnel

Muss sein!

Die Stadt selbst gefällt mir sehr gut. Der Mix aus britischem Charme, gepaart mit mediteranem Flair hat seinen eigenen Reiz. Natürlich darf am Ende des “Powerwalks” der Klassike, “Fish & Chips” nicht fehlen. Wer gerne Parfum, Elektroartikel oder extravagante Mode einkauft, der ist in Gibraltar gut beraten. An sich ist alles auf Tourismus aus, aber für mich definitiv eine Reise wert.  
 
Die beiden darauffolgenden Tage verbringe ich bei Starkwind und dezenzem britischen Nieselregen eher unter Deck und gehe gedanklich die Route auf die Kanaren durch. Zudem lege ich aufgrund der Wettervorhersage ein Abfahrtsdatum fest. Dienstag, der 7. November soll es werden. Endich stellt sich ein stabiles Hoch südlich der Azoren ein und verhindert das Durchgreifen der Tiefdruckgebiete aus dem Norden. Sollte also passen. Ich schließe nette Bekanntschaften mit australischen Crews, die ebenso die gleiche Route verfolgen, sowie Briten und Holländern. Wirklich eine multikulti Atmosphäre. Nun geht es noch darum einige Dinge für die Passage zu besorgen. U.a. Flickzeug für Segel, ein paar Sicherungen, sowie Dichtmittel, für etwaig auftretende Lecks. Letzteres sollte ich leider nicht bekommen. Also einfach kein Leck bekommen, so die Devise.  
 
Ich muss ehrlich sein, gerade das Thema mit den “wirbelnden Orcas” beschäftigt mich mehr als mir lieb ist. Habe ich doch beim Weg durch das Mittelmeer mit 4 Crews Kontakt gehabt, welche in Folge der Passage deren Ruder ganz oder zum guten Teil verloren haben. Diese Zwischenfälle gehen auf ein Paar Orca Kolonien zurück, welche sich zwischen der marokkanischen Küste bis nach Galizien aufhalten und seit 2020 vermehrt Boote “angreifen”. Ich setzte das Wort angreifen bewusst unter Anführungsstriche, da überhaupt nicht erklärt werden kann, warum sie es auf Ruder von Segelbooten abgesehen haben.  
Dann ist mir da noch ein Mayday im Ohr, welches ich über VHF bei der Einfahrt in die Bucht mitgehört habe. Später stellt sich heraus, dass die Crew wohlauf, das Schiff aber leider auf Grund gegangen ist.  
Somit sind alle Zutaten für eine entspannte Abreise beisammen (Sarkasmus aus). 
Aus eine Artikel entnehme ich, dass bei einer Interaktion Sand geholfen haben soll die Tiere zu “verscheuchen”. Auf Rat von Fischern, hat die Crew ein paar Säcke Sand an Bord gehieft und siehe da es “soll” geholfen haben. Nach dem Motto: “Hülfts ned, schods ned!” kommen auch bei mir 2 Säcke gefüllt mit feinem Sandstrand an Bord.  
 
Nach ein paar Bierchen bei den Ausies an Bord, beschließen wir tags darauf, eine Routenplanung einzuberufen und treffen uns mit Crews von 4 Yachten um einen sog. “passage Plan” auszutüfteln.  
Ich war ehrlich gesagt noch ein wenig von den Bieren gezeichnet, wonach mein Beitrag eher darin bestand, dem Ganzen beizuwohnen und es abzunicken.  
 
Ich muss sagen, die Aufregung steigt, aber Vorfreude ist ebenso vorhanden. Noch den Sateliten Kommunikator aktiviert schlafe ich widererwartend sehr gut vor der Abfart.  
;) 
 


Promenade La Linea


 

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