Mittwoch, 11. Juni 2025

Vorbereitung auf die große Etappe

Falmenco Marina (Hier kann ich das Boot auschecken)


 
So, nachdem ich nun wieder alleine bin, gilt mein Fokus den Vorbereitungen für den nächsten großen Schlag in Richtung Südsee. Nachdem ich hier nun an der Halbinsel Amador vor Anker liege, müsste sich das Eine oder Andere sehr gut erledigen lassen. 

Angefangen bei diversen Ersatzteilen für den Motor, Papierseekarten, dem einen oder anderen Stück aus dem Haushaltswarenladen, vergeht die Zeit recht zügig. 
Dennoch bin ich alles in allem nicht sehr begeistert von dem Ankerplatz, und wenn ich mir dann noch denke, dass ich da alles mit dem Dinghy rauskarren muss, beschließe ich, nach meinem Aufenthalt hier, in die Marina Vista Mar zu wechseln. 
Dann, nach gut 2 Monaten Verspätung, wird mir die neue Ankerkette von der Karibikseite geliefert. Heureka. Das Wechseln der Kette verschiebe ich vorerst auf die Marina. 

Über die Inseln Taboga und Ottoque geht es dann in Richtung Marina Vista Mar. 

Petri Heil am Weg nach Ottoque

Eine Spanische Makrele is ein herrlicher Speißefisch



Das Team ist sehr bemüht und extrem freundlich, die Steganlagen in sehr gutem Zustand und die Marina-Kneipe sehr gut. Kurzum, ich fühl mich wohl hier, obwohl es etwas weit weg vom Schuss ist. 

Luxury ;)

Specht wartet auf die Vorbereitungen


Dennoch sind es nur 7km in die Stadt Coronado, wo es alles, wirklich alles gibt, was das "Proviatierungsherz" begehrt. 

Zu meinem Pech oder im Nachheinen, Glück, hat bei der Einfahrt zur Marina der Motor kurz gestreikt. Ich vermute eine Blockierung der Kraftstoffzufuhr. 
Somit wird dieses Problem als Erstes in Angriff genommen. Schnell ist die Ursache im Tank gefunden. Ein "Schwamm aus Etwas" hat den Tankausgang verstopft. In Anbetracht der vorhandenen Dieselpest wird das gesamte Kraftstoffsystem inkl. Tank gereinigt. Danach funktioniert der Motor wieder. Weiters werden die Kette gewechselt sowie Vordeck und Kettenkasten gereinigt.

Übeltätet

Saß genau vorm Auslass

Wieder sauber

Die Winde Brauch Liebe

Ebenso das Deck

Sieht aus wie neu ;)

Es geht dahin


Der übliche Riggcheck lässt keine Wünsche offen. Alles gut soweit. Kleine Bootsarbeiten werden ebenso erledigt.
Auch hier treffe ich eine kleine, aber feine Gemeinschaft von Seglern an, welche alle in denselben Vorbereitungen stecken. Ich mag einfach dieses internationale Flair. 
Meine spanischen Freunde Victor & Paloma (Alendoy) treffe ich hier seit längerem wieder! 
Neue Bekanntschaften sind, Trevor & Lena (ZA/SWE) vom Katamaran "Zedna", Charles (SUI), Einhandselger einer Ovni namens "Morigan", Lasse & Brigitta (SWE) von der Aura und auch eine coole Familie aus Utah. Familie Flandersreist mit einem Outremer 5X namens LIA um die Welt und ist super nett. 

Nun aber zum Proviantieren:

Was braucht man für eine Etappe von schätzungsweise 35-45 Tagen auf See?

Nun ist es nicht meine erste lange Passage und daher habe ich einen gewissen Erfahrungsvorsprung.

Kleiner Auszug:
Trinkwasser für 50 Tage á 3l/Tag -> 150l. 
Softdrinks für 50 Tage á 1 Dose /Tag ->  50 Dosen 
Milchpulver und Müsli  
30 Dosen Thunfisch
12 Dosen Chilli
10 Dosen Ravioli
15 Gläser Pesto
3kg Sojaproteine
20 Pkg Pumpernickel bzw. Mehrkornbrot
Unzählige Gemüsekonserven 
..........

Nr 1 von 3



EIner von Unzähligen

Dann doch nicht Basmati ....

130l Wasser 7 Lagen Bier + Softdrinks :)


Generell kaufe ich verdammt viel ein, ja ich denke bereits für Monate voraus, da Französisch Polynesien sehr, sehr teuer sein soll. 

Es gibt gewisse Grundnahrungsmittel, welche subventioniert werden und günstig sind. Daher nehme ich nicht so viel Nudel und Reis mit. Braucht Platz und ist schwer. 

Generell basiert meine Passagierverpflegung auf warmen und kalten Mahlzeiten. Dennoch kaufe ich so ein, dass ich im Falle eines Problems mit meinem Herd auch kalt gut um die Runden komme. 

Der Kühlschrank ist begrenzt groß. Ich richte mir quasi 6 Wochenboxen mit Käse, Wurst, Frischkäse etc. her. 

Der Rest wird mit Gemüse (Karotten, Paprika, Zucchini und Tomaten  aufgefüllt)

Sonstiges Gemüse: 
Weißkraut, Knoblach, Zwiebel, Erdäpfel.
Die Eier (36Stk) werden in stoßfesten Kunststoffbehältern im Schiffsbauch gelagert. 

Obst:
Orangen, Äpfel, Bananen.

Um die ganzen Einkäufe zu erledigen und zu transportieren, miete ich mir für 3 Tage ein Auto. Ja, kostet was, aber bei der Rechnung denke ich mir.... "A scho wurscht". 

Ich muss zudem noch nach Panama City fahren, um dort das Boot auszuklarieren, und kann am Weg dorthin noch günstigst meine Gasflaschen auffüllen. 

Kleiner funfact: 

Der Autovermieter hat mir nicht gesagt, wie ich das Auto wieder fahrbereit bekomme, wenn es in die Wegfahrsperre umschaltet. Dies geschieht anscheinend, wenn ich das Fahrzeug nicht abschließe. 
Somit verbringe ich eine nette Stunde am Parkplatz einer Mall ohne Internet. Dank hilfsbereiter Passanten kann ich meinen Vermieter anrufen.
Die zweite Geschichte ist dann noch nerviger:
Beim Befüllen der Gasflaschen lasse ich den Schlüssel am Sitz liegen, knalle die Autotür zu und schon ist es passiert, ich hab mich ausgesperrt. Diesmal ohne Handy, hat mir der nette Wachmann aus der Patsche geholfen und nach 1,5h bin ich 50€ leichter und das Auto ist wieder offen. Als wäre das nicht noch genug, werde ich noch von der Exekutive angehalten. Ich bin zu schnell gefahren. 
Es würde 70USD kosten. Ja würde.....ohne Zettel könnte ich dem Beamten aber geben, was ich für richtig befinde. 
So einigen wir uns auf 20USD für ein Mittagessen und einen Kaffe ;)
Ich soll es zusammenrollen wie eine Zigarette, damit etwaige Passanten glauben, ich händige einen Glimmstängel aus ;)
JA DAS IST LATEINAMERIKA

Langsam geht es ins Finale: Ich lade Karten, Hörbücher, Melde meine SAT Gerät an und werde sichtlich nervöser. Nach einigem Hin- und Her lege ich mein Abfahrtsdatum auf Dienstag den 11 März fest. Nach dem finalen Obst- und Gemüsekauf, stocke ich noch meine Dieselvorräte auf. Zu meinen bisherigen Zusatzkanistern (4 mal 20l) gesellen sich noch zusätzliche drei Stück (20l ) dazu, wobei ich einen von den Flanders geschenkt bekomme. Mit rund 240l Sprit im Gepäck lebt es sich etwas entspannter, auch wenn es vermutlich nur für 10% der Strecke, von rund 4100sm, reicht ;) Der Specht liegt nun tiefer im Wasser als je zuvor, ist aber ready to go!!!

Ready for new adventures!!!!



Stay tuned....

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