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Marina Rubicon |
“Die roten Berge” so die altkanarische Übersetzung von Lanzarote. Ich selbst hab nur davon gehört und die Insel selbst nie besucht. Nun freue ich mich aber darauf dieses Eiland zu betreten. Nach 2 Tagen in der Cala Francesa auf La Graciosa, geht es leider unter Motor Richtung Südspitze von Lanzarote. Immer wieder setze ich die Genua, aber leider ist der Wind für die vorherrschenden Wellen etwas zu schwach. Die sanfte Atlantikdünung prallt auf die schroffen Klippen und die Reflexion erzeugen eine ziemliche Kabbelsee. Klar, ich könnte mich weiter von der Küste entfernen, aber die Segelboote weit draußen, waren ebenfalls mit der Dieselthermik unterwegs. Also gute 7h vorbei an einer kargen und rauen Landschaft. Heroisch zeigen sich die Klippen an der Famara. Mein Ziel ist die Marina Rubicon.
Dort angekommen, kann ich Gott sei Dank einen Platz ergattern. Unter 10m haben sie reichlich, meint die Dame am Funk. 10 bis 14m ist aber restlos ausgebucht.
Ich werde sehr herzlich empfangen und ein Marinero bringt mich an meinen Liegeplatz. Die ganze Anlage besteht aus Schwimmpontons, da der Tidenhub in diesem Bereich über 2 Meter beträgt. Ein Anlegerbier und eine Pizza später falle ich in die Koje.
Am nächsten Morgen ist erstmal ausschlafen angesagt. Danach werden die Spuren der letzten Tage beseitigt und der Specht mal vom ganzen Salz befreit, eine klassische Grundreinigung. Weiters nutze ich noch die Möglichkeit, um meine Wäsche zu waschen. Der ganze Hafen liegt idyllisch inmitten einer Flaniermeile. Mir gefällt das sehr gut.
Lange überlege ich, ob nun eine geführte Bustour um die Insel buchen, oder ein Moped ausleihen soll. Letztlich fällt die Entscheidung auf den 125ccm Roller. Ja, hier in Spanien darf auch ich ohne A Schein eine 125er lenken, da nämlich der B-Schein mit dreijähriger Fahrpraxis genügt.
Am Donnerstag geht es nun mit dem Roller zum ersten geplanten Ziel, dem Timanfaya Nationalpark. Gleich mal an der ewigen Blechlawine vorbeigefahren, 12€ gezahlt und schon war ich am Top beim “El Diabolo”. Irre, was da Leute raufpilgern, Bus um Bus rollt an. Im Parkpreis inkludiert ist eine 25-minütige Rundfahrt mit einem Bus. Ich finde es etwas schade, dass man oben nicht wirklich herumspazieren kann, dennoch sind die Gesteinsformationen wie aus einer anderen Welt und die ganze Gegend wirkt surreal. Muss man gesehen haben.
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Erdwärmegriller |
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Timanfaya |
Weiter geht es über La Santa (inkl. Paella) in Richtung Famara Beach. Ein Surfer Hochburg auf Lanzaroze. Überall tummeln sich Surfer in der heute eher schwachen Brandung. Der kleine Ort lebt in erster Linie vom Fremdenverkehr und der Surfszene.
Als nächstes steht der Mirador de Nieves am Programm. Ein grandioser Ausblick über die die Dünen von Famara. Absolut sehenswert.
Weitere Stationen sind die Stadt Arecife, sowie Puerto del Carmen. Leider bin ich dabei nur durchgefahren, da die Zeit bereits verflogen ist. Aber hier wird der Tourismus ganz großgeschrieben. Dennoch haben die weißen Strände zwischen den schwarzen Lavafelsen und den Palmen ihren Reiz. Um 1800 gebe ich schließlich das Moped in Playa Blanca wieder retour. Fazit: Lanzarote hat eine einmalige Landschaft, obwohl es kaum Vegetation gibt und ich persönlich mag diese kalkweißen Würfelhäuser, welche typisch für die Insel sind. Nachdem der Salzhandel eher vergangenen Zeiten angehört und auch das Kalkbrennen keine große Bedeutung mehr hat. Ruht die gesamte Wirtschaftsleistung dieser Insel auf dem Tourismus. Rund 2.8mio Touristen pro Jahr, wenn man bedenkt, dass die Insel gerade einmal 150 000 Einwohner zählt.
Nun ist es Freitag der 17.11 und ich checke gegen 1130Uhr aus und segle ganze 7sm bis zur Isla de Lobos, einer vorgelagerten Insel an der Nordspitze von Fuerteventura. Wie sich herausstellt ein echtes kleines Juwel. Die Lagunen und die gesamte Landschaft versetzen mich in Staunen.
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