Die namhaften Kitespots sind den Östlichen Winden schutzlos ausgeliefert und daher ist an ein Ankern in der Nähe nicht zu denken.
Samstag 18.11.23 - 0400
Der Wecker läutet aber so recht mag ich mich noch nicht aus den Federn begeben. Nach zwei “snooze-Aktionen” beginne ich dennoch meine Morgenroutine und verlasse gegen 0515 Uhr den Ankerplatz. Gleich überraschen mich 12-13kt aus Ost und ich setze volles Tuch. Ich liebe es fürh morgens, wenn es noch dunkel ist in den Sonnenaufgang zu segeln. Gemütlich Frühstücken, Nachrichten von zu Hause mitverfolgen und schon geht die Sonne auf und der Wind lässt aus.
Auf den letzten 5sm schläft der Wind dann komplett ein und ich rausche unter Dieselthermik zum Ankerpatz. Vor einer hochtouristischen, aber dennoch sehr einladenden Kulisse fällt der Anker bei Hochwasser auf 7m sandigem Boden. Nach wie vor gilt es einen Tidenhub von mehr als 2 Metern zu beachten. Zugegeben, so richtig ruhig ist es hier nicht, aber die leichte Schaukelei wiegt mich in den Schlaf. Sonntag 19.11.23
In der Früh steh eine unangenehme Welle aus Südost ein die Bucht. Diese lässt das Boot tanzen, sodass ich beschließe das Dinghy zu Wasser zu lassen und den Tag am Strand zu verbringen.
Gott sei Dank habe ich denk Tank nochmal randvoll gemacht. Da an ein “Anlanden” am Strand aufgrund der Brandung nicht zu denken war, wich ich in den Hafen aus, der für Sportschiffe nicht zugänglich ist, da im Moment die neue Marina noch im Bau ist. Rund 15min später mache ich am Schwimmdock fest und erkunde die Stadt. Der Ort selbst gibt nicht viel her, aber der Ausblick auf den Strand und die Dünen beeindruckt mich. Eine Cerveza hier, einen Kaffee dort und ein Nap am Strand lassen den Tag verfliegen. Nach einem ausgedehnten Spaziergang zum Leuchtturm (ich liebe diese Teile), geht es anschließend wieder retour zum Boot, wo sich die Schaukelei etwas gelegt hat, um während der kommenden Nacht so richtig zurückzuschlagen.
Etwas entnervt vom wilden Ritt der Nacht, gehe ich mal um 1000 Anker auf. Der Plan ist, mal die kleine Fock zu verwenden, um mich auch mit dem Handling dieser vertraut zu machen. Ich würde mir gern die Dünenlandschaft aus der Nähe anschauen und ggf. Ankern. Allerlei Segelstellungen werden ausprobiert und ich segle eine Zeit lang mit Vollzeug gen Norden, ehe mich eine wirre Kreuzsee und einbrechender Wind zwnigen den Motor anzuwerfen. “So habe ich mir das nicht vorgestellt. “ denke ich mir und motore dicht unter Land um evtl. einen Platz zu finden, wo ich ankern kann. Kurzum: Wirre Wellen, Ankermöglichkeit weit weg von der Küste, kein Anlanden mit dem Dhingy aufgrund der Brandung. Gnervt drehe ich nach 10sm um, um festzustellen, dass der Wind abermals nicht reicht, um die Segel bei dem Wellengang unter Druck offenzuhalten.
Etwas planlos segle ich unter Leichtwindsegel Richtung südwestlichen Zipfel, nach Faro Punta de Jandia. Im Geiste bereits abgeschlossen, dass es dort ruhiger sein wird, halte ich dennoch darauf zu, setze für 30 Minuten den Anker, um was zu essen und entscheide danach gleich die Nacht hindurch nach Las Palmas auf Gran Canaria zu “segeln”, es ist bereits 1730UHR.
Warum ich segeln unter Anführungsstriche setzte? Von den Prognostizierten 15kt aus Ost, bekomme ich nichts zu spüren und so wird aus der ganzen Angelegenheit eine 50 Meilen Motoretappe. Obwohl ich ein Verkehrstrennungsgebiet kreuze, ist genau nichts los und ich versuche wieder in 20min-Intervallen zu schlafen.
Um 0430Uhr fällt der Anker inmitten des Hafens zwischen rund 70 weiteren Ankerliegern. Ankerbier muss sein und danach ab in die Koje.